5 FRAGEN AN SIRIK LOOSMAN

«Architektur existiert in allen Unternehmen, egal ob in Form eines grossen Teams oder durch Entscheide eines CEO/COO unbewusst geprägt. Sie existiert und die Frage ist lediglich, ob wir den Mut haben, sie zu durchleuchten und Schritt um Schritt in eine geeignete zukunftsfähige Zielarchitektur zu überführen.»

Sirik Loosman, Growth Builder bei Red Heights AG


Frage 1: Warum sollten Unternehmen mehr an der Schnittstelle zwischen Business & IT investieren?

Aktuelle Architekturen von Business- sowie IT-Landschaften bewegen sich weg von alten Insellösungen, der reinen Optimierung von Bestehendem und einem möglichen 2.0 der Ist-Situation.

Zukünftig werden wir uns stärker mit modularen, flexiblen und rasch austauschbaren Lösungsbausteinen beschäftigen, um rechtzeitig in adaptive Plattformen, Ökosysteme und Geschäftsmodelle integriert werden zu können.

Wenn wir diese beiden Welten getrennt voneinander betrachten, also Business und IT, dann können wir rasch feststellen, dass in beiden wirklich viel Veränderung stattfindet.

Das Business-Umfeld wird konstant durch neue Anforderungen und Erwartungen des Kunden geprägt. Im Feld der IT entwickeln sich in rasender Geschwindigkeit neue Technologien und Lösungsbausteine, die teils gänzlich neue Möglichkeiten eröffnen.


Frage 2: Du konntest bereits breite Erfahrungen sammeln, wenn es darum geht, die Schnittstelle Business & IT zu verschmelzen. Was sind gängige Hürden von Unternehmen und wie können diese überwunden werden?

Ohne funktionierende Verbindung der beiden Dimensionen wird ein Unternehmen ineffizient, langsam, verliert den Kundenfokus und reibt sich organisatorisch zunehmend an prozessualen Berührungspunkten auf. Doch wie bringen wir nun diese beiden Welten geschickt zusammen?

Ohne funktionierende Verbindung dieser Dimensionen wird ein Unternehmen ineffizient, langsam, verliert den Kundenfokus und reibt sich organisatorisch zunehmend an prozessualen Berührungspunkten auf
— Sirik Loosman

Es braucht Brücken, die über die bestehenden Strukturen hinwegführen, alternative Wege aufzeigen und so die richtigen Punkte miteinander verbinden. Um tragfähige Brücken zu schaffen, braucht es zentrale Stützpfeiler, wie:

  • Neue, holistische Organisationsformen & agile Arbeitsweisen (wo sinnvoll)

  • Unternehmerisch denkende und befähigte Menschen (Growth Mindset)

  • Mut für sinnvolle und auf das Notwendige reduzierte Prozesse

  • Transparente und handlungsorientierte Strategie

  • Modulare und flexible Lösungsbausteine

  • Ziel- und resultatorientierte Priorisierung

Bereichsgrenzen sind nach wie vor gängig, jedoch darf man zunehmend hinterfragen, welchen Stellenwert diese Grenzen denn künftig einnehmen sollen. Das «Silo-Denken» oder auch das «hierfür bin ich nicht zuständig» sind Haltungen, die man im Bereich der holistischen Organisationsentwicklung adressieren muss. Dieses Mindset unterbindet, meines Erachtens, die pragmatische Lösungsfindung sowie die effiziente Optimierung von Bestehendem.

Die Entwicklung von neuen Lösungen kann nicht in jedem Team ein bisschen geschehen – es braucht dafür Menschen, die unternehmerisch denken und mit dem Mut End-2-End Ownership zu übernehmen.

Grosse Vorhaben immer mit noch grösseren Schaufeln entgegentreten zu wollen, hat derweil auch selten zum Erfolg geführt. Des Öfteren wird derjenige als smart bezeichnet, der bereits vor Stunden, die vorhandene Schaufel gepackt und damit begonnen hat, den Berg zu verkleinern.


Frage 3: Was motiviert dich, das Thema «Responsible Growth» anzupacken und dein Wissen mit anderen Unternehmen zu teilen? Welche konkreten (noch) ungenutzten Möglichkeiten begegnest du?

Ich schöpfe Motivation aus dem Fakt, dass es Unternehmen und insbesondere Menschen gibt, die stets neue Möglichkeiten erkennen und diese anpacken. Neue Verbindungen zu legen und Lösungen zu schaffen, die dies vereinfachen und letztlich ein echtes Bedürfnis befriedigen, macht mich zufrieden. Manchmal liegen die Lösungen dafür praktisch am Wegrand, teilweise muss man aber auch tief in die Materie eindringen, um sie zu Tage zu fördern.

Häufig unterschätzte Stolpersteine sind meines Erachtens der fehlende Strategiebezug von Initiativen oder Projekten. Das Fehlen eines klaren Zielbildes und der Transparenz, wie zum Schluss Bausteine im Zielbild miteinander funktionieren sollen, wirkt teilweise wie grober Sand im Getriebe. Dazu kommt das Thema Agilität: Ja, agile Arbeitsmethoden können in manchen Bereichen wirklich sehr gut und sinnvoll angewandt werden. Trotzdem glaube ich nicht, dass das Herbeischwören des agilen Heilmittels, die Lösung für Problemstellungen ist. Lasst uns gemeinsam mehr in zyklischen, zirkulären Prozessen denken, die uns Schritt um Schritt in die richtige Richtung verhelfen. Mehr Mindset, mehr machen und mehr anfangen.

Häufig unterschätzte Stolpersteine sind meines Erachtens der fehlende Strategiebezug von Initiativen oder Projekten. Das Fehlen eines klaren Zielbildes und der Transparenz, wie zum Schluss Bausteine im Zielbild miteinander funktionieren sollen, wirkt teilweise wie grober Sand im Getriebe.
— Sirik Loosman

Frage 4: Was rätst du Unternehmen, welche möglicherweise noch Orientierung suchen?

Eine knifflige Frage und sehr abhängig von der Grösse des Unternehmens. Grundsätzlich rate ich aber einmal zu einem klaren, geschärften Zielbild. Nachvollziehbar, sinnvoll, auf dem richtigen Detailgrad und vor allem transparent kommuniziert.

Der stetige Rückschluss auf die Strategie oder des Zielbildes, ist ein zentraler Dreh- und Angelpunkt jedes Change-Vorhabens und beantwortet die Frage des Warum noch bevor sie gestellt ist.

Des Weiteren erachte ich die folgenden Punkte als wichtige Stellhebel in einer jeweiligen Orientierungsphase:

  • Ganzheitliche und lösungsagnostische Betrachtung von Digitalisierungs- und New Business-Projekten mit Fokus auf die «Customer Journey» und echte Values – nicht nur Prozess-Optimierung und IT-Infrastruktur.

  • Aufbau und Pflege einer zweckmässigen und sinnvollen Architektur-Capability im Unternehmen, die auf die effektive Nutzung von Daten sowie Transparenz über vorhandene Komplexität ausgerichtet ist.

  • Aktives Prägen der Unternehmenskultur durch ehrliches Empowerment von Mitarbeitenden und der Förderung ihrer individuellen Stärken und Interessen.

  • Purpose-Driven Organisationen und Teams

  • Offene und transparente Kommunikation gegenüber allen Mitarbeitenden


Frage 5: Wie kannst du konkret unterstützen, wenn Unternehmen Expertise und Erfahrung an der Schnittstelle von Business & IT suchen?

An dieser Schnittstelle ist gefragt, dass man einerseits die Sprache beider Seiten spricht und andererseits in der Lage ist, die vorherrschende Komplexität rasch zu verstehen.

Ein unternehmerisches und resultatorientiertes Mindset erlaubt es mir die unterschiedlichen Flughöhen schnell zu überblicken.

Meine langjährige Erfahrung im Bereich Architektur, Strategie und Lösungsdesign auf unterschiedlichsten Ebenen erlaubt es mir einen konzeptionellen Überbau zu schaffen und gleichzeitig auf technologischer Ebene die notwendigen Puzzleteile in Einklang zu bringen.

Architektur existiert in allen Unternehmen, egal ob in Form eines grossen Teams oder durch Entscheide eines CEO/COO unbewusst geprägt. Sie existiert und die Frage ist lediglich, ob wir den Mut haben sie zu durchleuchten und Schritt, um Schritt in eine geeignete zukunftsfähige Zielarchitektur zu überführen. In genau diesem Spannungsfeld wirke ich.


Lieber Sirik, danke herzlich für diese Druckbetankung an Insights und weiterhin viel Erfolg zusammen mit deinen Kunden für den Verbindungspfad Business & IT.

Mit Sirik in Kontakt tretens.loosman@redheights.ch

Zurück
Zurück

5 FRAGEN AN UWE KLÖTZNER

Weiter
Weiter

JÜRG SCHWARZ - INSPIRIERENDE MACHER IM GESPRÄCH